Schloss Bruchsal, Beletage, Appartement Amalie von Baden, Blick vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer

Möbelkunst des EmpireDas Appartement derAmalie von Baden

Für Markgräfin Amalie von Baden wurden die Räume des Nördlichen Staatsappartements und die angrenzenden Privaträume ab 1806 hergerichtet. Sie ließ die Wände mit modernen Seidenstoffen bespannen und ergänzte die vorhandene Ausstattung durch Möbelstücke des Empire aus eigenem Besitz.

Schloss Bruchsal, Tapisserie „Ausblick auf einen Tempel mit Glocke“, Aubusson 2. Viertel 18. Jahrhundert

Im Vorzimmer hängen französische Tapisserien.

Vorzimmer

Den schmalen Raum, durch den man das Amalien-Appartement betritt, nutzten schon die Fürstbischöfe als Vorzimmer zu den Privaträumen. In einem Inventar wird ein Schellenzug ins Dienstzimmer erwähnt, der eine private Nutzung durch die Markgräfin andeutet. Heute werden hier vier Tapisserien präsentiert, gefertigt in der Manufacture Royal d‘Aubusson von Reynaud und Pierre Couloudon. Sie zeigen exotische Landschaften mit entsprechenden Architekturen und Tieren, umrahmt von Bäumen und Pflanzen.

Schloss Bruchsal, Beletage, Appartement Amalie von Baden, Gemälde im Roten Salon

Gemälde aus altem Bruchsaler Bestand.

Roter Salon

An das Vorzimmer schließt das Audienzzimmer an, unter der Markgräfin als „Roter Salon“ bezeichnet. Sie ließ die unmodernen Tapisserien entfernen und die Wände mit einer „Tapete von rother Sattinade“ bespannen. Heute erinnern ein Sofa im Empire-Stil, eine Encoignure – ein Eckschränkchen nach französischem Vorbild – und ein Mahagoni-Beistelltisch an die Ausstattung durch Amalie. An den Wänden hängen originale Gemälde aus altem Bruchsaler Bestand, darunter niederländische Werke und Stadtveduten im Stil von Canaletto.

Schloss Bruchsal, Beletage, Appartement Amalie von Baden, Detail Schreibschrank
Schloss Bruchsal, Beletage, Appartement Amalie von Baden, Wohnzimmer

Rückzugsort, Studier- und Gesellschaftsraum: Das Wohnzimmer behielt seine vielfältige Nutzungsweise auch mit Einzug der neuen Bewohnerin.

Wohnzimmer

Das „Wohnzimmer“, so in fürstbischöflicher Zeit bezeichnet, später das „Gelbe Zimmer“, war ein Ort für privatere Unterhaltungen und das Studium von Büchern. Im Inventar von 1804 sind zwei große Schreibschränke mit zahlreichen Innenfächern und ein aus Weiden geflochtener runder Korb für die ausgehenden Briefe aufgelistet. Auch Amalie erledigte hier Dienstgeschäfte und hielt kleine Gesellschaften ab. Heute schmückt die älteste Tapisserien-Folge des Schlosses den Raum: Prächtige Wandteppiche, zwischen 1550 und 1575 in Brüssel entstanden, zeigen die alttestamentarische Geschichte von David und Abigail.

Schloss Bruchsal, Beletage, Appartement Amalie von Baden, Schlafzimmer, Aufnahme vor 1945
Schloss Bruchsal, Beletage, Appartement der Amalie von Baden
Schloss Bruchsal, Beletage, Appartement Amalie von Baden, Frisiertisch und Standspiegel um 1820

Anhand alter Fotografien konnte der Raum rekonstruiert und mit zeitgenössischen Möbeln des frühen 19. Jahrhunderts möbliert werden.

Schlafzimmer

Das einstige Paradezimmer der Fürstbischöfe ließ Amalie mit modernen Möbeln ausstatten. Die heute ausgestellten Möbel sind um 1810/15 entstanden. Bett, Frisiertisch und Standspiegel zeigen die für das Zeitalter des Empire typischen Dekorationselemente wie vergoldete Löwentatzen, ägyptisierende Kapitelle, Schalen, Rosetten und Lotosblüten.

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