Schloss Bruchsal, Südliches Staatsappartement, Gelbes Zimmer

Spuren aus der Rokoko-ZeitDas SüdlicheStaatsappartement

Residierte hochrangiger Besuch im Schloss, überließ ihm der Hausherr das prächtige Nördliche Appartement und zog in den etwas bescheideneren Südflügel. Doch der Unterschied zwischen den Zimmerfolgen war gering, schließlich mussten beide Staatsappartements den Fürstbischof angemessen repräsentieren.

Schloss Bruchsal, Südliches Staatsappartement, Gelbes Zimmer

Im Gelben Zimmer sind kostbare Details zu entdecken.

Das Gelbe Zimmer

Im Gelben Zimmer, dem Vorzimmer des Südlichen Staatsappartements, finden sich Reste des Rokoko-Stucks, der ursprünglich alle Räume schmückte. Die präsentierten Möbel aus der Werkstatt von Abraham Roentgen zählen zum kostbarsten Ausstattungsgut des Schlosses. Die Kommoden und der Spieltisch waren 1764 Teil einer Lieferung von „7 stuck Holtz Waaren“ an Fürstbischof von Hutten. Die hier aufgehängten Tapisserien zeigen Szenen aus dem Alten Testament. Sie gehören zu den ältesten Wirkteppichen in Schloss Bruchsal.

Schloss Bruchsal, Südliches Staatsappartement, Rotes Zimmer

Originale Stücke zurück am ursprünglichen Platz.

Das Rote Zimmer

Das Rote Zimmer diente dem Fürstbischof, wenn er im Südlichen Appartement wohnte, als Audienzzimmer. Die hier präsentierten Gemälde und Möbel entkamen der Zerstörung 1945, weil sie schon 1939 ausgelagert worden waren. Prachtvoll lässt sich Fürstbischof Kardinal Franz Christoph von Hutten auf dem Porträt von Nikolaus Treu porträtieren. Gekleidet in Purpur, mit dem vom Kaiser verliehenen Brustkreuz über dem Gewand, steht von Hutten vor Schloss Bruchsal, während sein Page ihm das Kardinalsbirett überreicht.

Schloss Bruchsal, Südliches Staatsappartement, Grünes Zimmer

Seit dem 18. Jahrhundert in Grün gehalten.

Das Grüne Zimmer

Das Grüne Zimmer ist das Schlafzimmer des Südlichen Appartements. Es war bereits im 18. Jahrhundert in Grüntönen gehalten: Dazu zählten grüne Firnisanstriche an Holzvertäfelungen, Türen und Fensterläden, eine lindgrün gefasste Decke sowie mit grünem Damast bespannte Wandfelder. Das noch 1817 erwähnte Bett, mit Himmel und Vorhängen aus Damast, existiert nicht mehr. Heute ist ein nachgebautes Bettgestell zu sehen. Die originalen Betthimmel und Behänge aus roter Seide sind mit Metallstickereien versehen.

Schloss Bruchsal, Watteaukabinett, Aufnahme um 1930
Schloss Bruchsal, Detail „Veston-Tapisserie“, um 1700
Schloss Bruchsal, Beletage, Pagenzimmer

Fotografien aus der Zeit vor der Zerstörung zeigen Stücke an ihrem Platz. Nach der Rekonstruktion kehrten sie zurück.

Kabinett und Pagenzimmer

Die prachtvolle Ausstattung des sogenannten Watteau-Kabinetts ging im Zweiten Weltkrieg fast vollständig verloren. Unter den erhaltenen Stücken ist eine gusseiserne Vase, die 2014 in der Schlossgärtnerei entdeckt wurde und heute wieder im Kabinett steht. Raumbestimmend im folgenden Garderobenzimmer sind die „Veston-Tapisserien“, die bunte Blumen- und Fruchtgehänge zeigen. Im abschließenden Pagenzimmer wohnten die Kammerdiener des Fürstbischofs: Einfache Möbel charakterisieren diesen Raum.

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