FREUNDSCHAFT ZWISCHEN DER MARKGRÄFIN UND DEM FÜRSTBISCHHOF
Nach dem Tod ihres Ehegatten Markgraf Ludwig Wilhelm übernahm Sibylla Augusta für ihren unmündigen Sohn, den Erbprinzen Ludwig Georg, von 1707 bis 1727 die Regierungsgeschäfte. Sie führte ihr Land mit sehr großem politischem Geschick und förderte vor allem Bautätigkeiten und das Bildungswesen, um die vom Krieg ruinierte Markgrafschaft wiederaufzubauen. Eine große Stütze für die tiefgläubige Sibylla Augusta war ihre Freundschaft zum Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn. In fast täglichen Briefwechseln, häufigen persönlichen Treffen zu geheimen Beratungen und religiösen Meditationen in der Eremitage in Waghäusel waren beide im engen Austausch zu politischen und persönlichen Fragen. So tauschten sie sich auch über familiäre Dinge wie Kindererziehung aus. 1724 verbrachte Sibylla Augusta den gesamten September in der Eremitage Waghäusel und soll bei diesem Aufenthalt gemeinsam mit Schönborn über die geistliche Karriere ihres Sohnes gesprochen haben. Der Fürstbischof sprach sich zwar gegen eine geistliche Laufbahn aus, trotzdem musste der Erbprinz seine Studien in Siena aufnehmen.
AUSBAU DER BAROCKRESIDENZ AM OBERRHEIN
Neben dem geistigen Austausch waren die Markgräfin und der Fürstbischof auch über ihre Bauvorhaben miteinander verbunden. Sibylla Augusta ließ ihre Residenz in Rastatt zu einem Ensemble von herausragender kulturgeschichtlicher Bedeutung erweitern. Sie plante die Bauvorhaben aktiv mit und bestimmte auch die kostbare barocke Innenausstattung. Die neuen Bauprojekte übertrug sie auf den Baumeister Michael Ludwig Rohrer. Für die fromme Markgräfin war der Bau ihres Lustschlosses Favorite ebenso wie der Schlosskirche in Rastatt – beides Projekte von Rohrer – von besonderer Bedeutung. Damian Hugo von Schönborn, als Kardinal auch in Rom gut vernetzt, besorgte ihr von dort mehrere sogenannte Heilige Leiber, ganze Skelette von Märtyrern, und andere Reliquien für ihre Schlosskirche.
EIN GEMEINSAMER BAUMEISTER
Im Mai 1723 wurde die Schlosskirche feierlich von Fürstbischof von Schönborn eingeweiht. Von Schönborn selbst stand zu dieser Zeit vor dem Problem, auf den Baumeister seiner seit 1722 im Bau befindlichen fürstbischöflichen Residenz in Bruchsal verzichten zu müssen. Doch die Markgräfin half ihrem Freund mit ihrem Hofbaumeister Michael Ludwig Rohrer aus, der ab Juni 1723 bis 1727 die Bauleitung von Schloss Bruchsal übernahm. Für die Ausmalung der Hofkirche in Bruchsal benötigte Schönborn ebenfalls einen Künstler. Sibylla Augusta ließ an den Bayrischen Hof schreiben und vermittelte Schönborn so den Kontakt zu dem berühmten Maler Cosmas Damian Asam, der mit der Anfertigung der Fresken beauftragt wurde. Die Hofkirche wurde am 1. März 1945 zerstört, die Fresken sind nicht mehr erhalten.
INTERNATIONALER TAG DER FREUNDSCHAFT
Der internationale Tag der Freundschaft wurde im Jahr 2011 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen. Er wird weltweit jedes Jahr am 30. Juli begangen. Dieser Tag feiert nicht nur durch Zuneigung und Vertrauen geprägte Beziehungen zwischen Personen, sondern auch zwischen Kulturen und Ländern. Im Mittelpunkt der Feier steht das gegenseitige Verständnis füreinander.
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Es besteht keine Maskenpflicht. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Deshalb wird das Tragen von Masken empfohlen.
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